Probebühne


Die Theaterpädagogin sitzt zusammen mit den Teilnehmer*innen des Schauspielworkshops und fragt nach deren Zielen.


Wer?
Theaterpädagogin (Tw), Teilnehmer: A, B

Wo?
Probebühne

Wann?
während des Schauspielworkshops

Situation:
Zu Beginn des Schauspielworkshops auf einer Probebühne sitzen die Teilnehmenden nebeneinander auf Stühlen, während die Theaterpädagogin (Tw) ihnen gegenüber auf einem zu ihnen gerichteten Stuhl sitzt.


Tw: „So, ich frag jetzt einfach mal so rein: Was sind für heute so eure Ziele? Also gibt es irgendwas, was ihr heute ganz bewusst mitnehmen wollt?“, setzt sich hin und klatscht in die Hände.

A: „Ja, also für mich interessant wäre vor allem auch, wann man welche Bewegung machen soll. Also nicht nur die Auseinandersetzung mit dem Text, sondern auch, ob es wirklich authentisch ist und passt.“

Mehrere Teilnehmende nicken.

B: „Ja, und was uns vor allem interessiert ist, was wir machen sollen, wenn wir gar nichts machen. Also was für Bewegungen sollen wir in Situationen machen, in denen wir nichts sagen beziehungsweise nichts zu tun haben?“

Teilnehmende: „Ja, bitte! Genau, das ist wichtig!“

Tw: „Das ist eine sehr gute Frage!“, und zeigt mit dem Zeigefinger auf einen Teilnehmenden. „Der Zuschauer ist dazu geneigt, nicht das zu sehen, was eigentlich im Rampenlicht passiert, sondern das, was nicht matcht. Das kann ein Stolpern sein, ein unpassender Blick oder ein kurzes Lachen. Einige sagen deshalb: Tiere und Kinder vermeiden!“

Einige schmunzeln.

Tw lächelt, steht auf und sagt: „Ihr müsst immer wissen: Was ist eure Figur? Wenn ihr ein Kind seid, schaut nicht nur, was für ein Kind ihr seid, sondern auch, in welcher Beziehung ihr zu eurer Mutter steht, damit ihr auch spielen könnt, wenn ihr nicht spielt! Macht eine richtige Person
daraus!“

Von den Teilnehmenden kommen Reaktionen wie „Ah, stimmt!“ oder „Aha, okay!“

Tw macht eine kurze Pause, schaut nach oben, nimmt ihre Hand vor den Mund und sagt: „Mh, ich habe mal ein Blatt ausgearbeitet. Darauf stand, wie ich heiße, wie mein Wohnzimmer aussieht, ob ich Blumen habe, Lieblingsfarbe, Klamotten, Bildungsstand. Bin ich eher gesellig oder zurückhaltend? Sowas sehen die Zuschauer, wenn ihr euch bewegt. Kommt dabei immer ein bisschen von eurer eigenen Person weg!“

B: „Aber hat es nicht auch etwas individuelles, wenn eine bestimmte Person eine Rolle spielt, also bezüglich von der eigenen Person wegkommen?“

Tw: „Ja, klar! Das auch, unbedingt! So, gibt es weitere Fragen?“

Autorschaft
Alexander K. Argirov |
Erhebungskontext
Erhebungsmethode
Notizen

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