Interpretation zu Lösungsverhalten von Noah III,

Interpretation des Lösungsverhaltens von Noah III


Autor*in
Student*in Anonym |
Auswertungsmethode/n


Noah nutzt das Angebot, die vorgegebene Sitzordnung auflösen zu können. Er setzt sich zu Mitschülern, beginnt jedoch selbstständig und in Einzelarbeit mit der Bearbeitung seiner Aufgaben. Die konkrete Aufgabenstellung scheint er nicht zu beachten, sondern beginnt direkt mit der ersten Zerlegung der Dachzahl. Statt das Haus komplett zu lösen, wiederholt er diesen ersten Bearbeitungsschritt bei sieben weiteren Häusern. Die zweiten Zerlegungszahlen weisen eine große Differenz zu den Ersten auf, was in den weiteren Bearbeitungen nicht der Fall ist. Zunächst erhöht er die links notierter Zahl um Eins. Aus 17 und 19 wird 18 und 18. Vermutlich wollte er dieses Vorgehen weiterführen, was in der Überlegungsphase zu der Schlussfolgerung führt, dass die 19 links, wie rechts mit der 17 zusammen eine bereits notierte Zerlegung ergibt. Deshalb verringert er die links notierten Zahl daraufhin fortlaufend um Eins und ergänzt die jeweils dazugehörige Zahl korrekt. Dann schenkt er seinen Banknachbarn Aufmerksamkeit und obwohl er sich nicht aktiv an ihrer Kommunikation beteiligt, bringt dies seine Tätigkeit vorerst zum Erliegen. Erst der, durch die Lehrerin angekündigte Zeitdruck motiviert Noah zum Weiterarbeiten. Er beginnt mit dem mittleren Mauerstein der ersten untersten Hausetage und notiert dort die Zehn und ergänzt folgerichtig die 20 links daneben. Als er den rechten Mauerstein lösen will bemerkt er, dass die mittlere Zahl das Ergebnis darüber bereits überschreitet und korrigiert diese Seite mit einer möglichen Zerlegung, jedoch ohne sie hinsichtlich der linken Seite zu überprüfen. Nach unvollständiger Lösung geht er zur nächsten Aufgabe über. Dort will Noah erneut die Zehn zuerst notieren, sein unverzügliches Streichen deutet darauf hin, dass er hierbei zunächst nur die Positionierung der Zahl korrigiert. So auch bei der folgenden Mauer. Die restlichen Steine löst er ohne Fehler, immer mit der Zehn im mittleren Mauerstein beginnend. Dabei fokussiert er nicht ausschließlich die Aufgaben, sondern schenkt auch der Interaktion seinen Mitschüler als stiller Beobachter Aufmerksamkeit. Als die Bearbeitungszeit beendet wird unterbricht er die Arbeit an der letzten Mauer, wirft einen Blick auf die Gesamtheit seiner Lösungen und widmet sich erneut der ersten Mauer. Ihre Überarbeitung scheint dem Jungen wichtiger zu sein, als die Vollständigkeit der letzten Aufgabe. Ein möglicher Grund ist, dass sie, der Position verschuldet von Außenstehenden zuerst betrachtet wird. Noah streicht seine bereits korrigierten Ergebnisse erneut durch, was die eins wie eine Sieben aussehen lässt. Unter Zeitdruck schreibt er seine ursprünglichen Zahlen, die Zehn in den mittleren und die 20 in den linken Mauerstein und beendet seine Ausführung. Obwohl er diese Zahlen davor bereits als falsch eingestuft hat, schreibt er sie trotzdem erneut auf das Blatt. Die Reflexion und Korrektur entfällt aus mangelnder Zeit, die Zahlen dienen hier wohlmöglich nur als Lückenfüller, um überhaupt etwas stehen zu haben.