Interpretation zu Lösungsverhalten von Noah,

Interpretation des Lösungsverhaltens von Noah


Autor*in
Student*in Anonym |
Auswertungsmethode/n


Noah bearbeitet die Aufgabe unverzüglich und ohne Nachfrage. Er notiert zuerst seine Lieblingszahl auf dem Blatt. Sie steht im Mittelpunkt, was durch Größe und Platzierung deutlich gemacht wird. Dass er diesen Arbeitsschritt vor das Lesen der konkreten Aufgabenstellung stellt, deutet auf eine gewisse Sicherheit, Euphorie und erstes Verständnis der Aufgabe hin. Zusammen mit dem Nachlesen der bereits mündlich formulierten Instruktion, stellt dies die erste Phase des Problemlösens (siehe 2.1.2) dar. Es folgt Phase zwei, das Ausdenken eines Plans, in dem Fall, wie man Marsmännchen diese Zahl erklären könnte, wofür Noah weniger als eine Minute benötigt. Das Niederschreiben seiner Ideen zählt bereits zur dritten Phase, dem Ausführen des Plans. Dieser scheint zunächst daraus zu bestehen sieben Einsen zu addieren, was den Rechenzahlaspekt fokussiert, speziell den algebraischen Aspekt, dass mit Zahlen eine Gesetzmäßigkeit ausgedrückt wird. In diesem Fall würde die Gesetzmäßigkeit lauten, dass 1+1+1+1+1+1+1 zusammen Sieben ergibt. Die Eins wäre hier als Rechenzahl benutzt, um die Sieben zu repräsentieren. Der Abbruch dieser Verschriftlichung nach dem zweiten Pluszeichen lässt vermuten, dass diese Schreibweise bereits vor Beendigung als zu unübersichtlich und lang vom Schüler eingeschätzt und reflektiert wurde, worauf hin er seinen Plan überarbeitet. Die vorhandene Rechnung wird als Teilschritt gelöst und genutzt um die Zerlegung der Lieblingszahl zu verdeutlichen. Die Ziffer Eins wird ohne Veranschaulichung oder Erklärung als kleinste Zahl zuerst genutzt um durch Addition die zweite Zahl zu erklären. Diese wird in zwei weiteren Rechnungen mit sich selbst und der bereits genutzten Eins addiert, um zwei weitere Zahlen einzuführen. Das ergibt in einer vierten Rechnung zusammen die bereits groß verschriftlichte Lieblingszahl. Auch wenn es Noah wichtig zu sein scheint, die typische Form einer Additionsaufgabe mit zwei Summanden einzuhalten, was die Wahl der Zerlegungszahlen und -schritte begründet, so bleibt in der vierten Phase des Problemlösen unreflektiert. So dass weder die Wertigkeiten der Ziffern, noch die genutzten Rechenzeichen in irgendeiner Form veranschaulicht oder erklärt werden. Den Zusammenhang zwischen der eingangs groß geschriebenen Lieblingszahl und ihrer Erklärung, in der sie die finale Summe ergibt, verdeutlicht Noah durch einheitlich betonte Gestaltung. Diese erfolgt weder sehr aufwendig, noch sehr ordentlich, dient jedoch auch als Nachweis der Kontrolle der Lösung. Die farbige Ausgestaltung des Arbeitsblattes scheint nicht im Interesse des Schülers zu sein, da er diese Option nicht einmal in der verbleibenden Zeit nutzt. Nach Betrachten anderer Ergebnisse ergänzt er eine weitere kleine Sieben auf seinem Papier. Dies tut er entweder, infolge von Inspiration durch eine Mitschülerlösung, einer eigenen Idee, um sich die Zeit zu vertreiben, oder um vor der Lehrerin noch beschäftigt zu wirken.