Interpretation zu „Mit meiner Schippe.“,

Analyse zum Fall „Mit meiner Schippe.“ (99C_0006)


Autor*in
Franziska Goldhammer |
Auswertungsmethode/n


Thema:
Konfliktbewältigung im Rahmen von Fehlverhalten

Methode:
Objektive Hermeneutik

Entstehungskontext:
Praktikum (AuPP), Studium


Feinanalyse

(Zeile 3) Die Kinder ab etwa drei Jahren spielen draußen vor dem Gebäude des Kindergartens.

Das Protokoll wird mit der Aussage „Die Kinder ab etwa drei Jahren spielen draußen vor dem Gebäude des Kindergartens.“ eingeleitet. Hierbei ist nicht erkennbar, ob sich die Kinder dort allein aufhalten oder ob auch Erzieherinnen / Erzieher bei den Kindern sind. Auch wie viele Kinder draußen sind, wird nicht angegeben. Des Weiteren stellt sich die Frage, wo sich die anderen Kinder aufhalten. Da die Protokollantin explizit schreibt, dass nur die Kinder ab ca. drei Jahren draußen sind, wird klar, dass es auch jüngere Kinder in diesem Kindergarten geben muss. Wo diese sich während der Situation aufhalten und was sie machen, geht aus diesem Satz jedoch nicht hervor.

(Zeile 3-4) Zwei Erzieherinnen sind ebenfalls dort.

Nun wird ersichtlich, dass die Kinder nicht allein sind, sondern von zwei Erzieherinnen betreut werden. Die anderen Fragen, die sich zum ersten Satz des Protokolls gestellt haben, werden nicht geklärt.

(Zeile 4) Einige Kinder spielen mit Metallschaufeln.

Hier ist fraglich, wie viele Kinder genau mit den Schaufeln spielen und ob ihnen dies erlaubt ist. Weiterhin wird nur angegeben, dass die Kinder mit den Schaufeln „spielen“. Worin genau dieses besteht, was die Kinder also mit den Schaufeln machen, wird nicht thematisiert.

(Zeile 4-5) Plötzlich fängt Louis, ein etwa zweieinhalbjähriger Junge, an zu weinen.

Der Fokus der Protokollantin wechselt nun von den Kindern, die mit Metallschaufeln spielen, auf einen einzelnen Jungen. Der Zusammenhang zwischen diesen beiden Aussagen ist hier nicht ersichtlich.

(Zeile 5) Eine Erzieherin geht zu ihm und fragt, was passiert ist.

Auch durch diese nächste Aussage der Protokollantin wird der eben benannte Zusammenhang nicht ersichtlich. Außerdem geht aus der Aussage nicht hervor, wie die Erzieherin auf Louis aufmerksam wird. Auffällig ist aber, dass sie offenbar unmittelbar nachdem Louis angefangen hat zu weinen, zu ihm kommt. Das erste, was sie danach tut, ist ihn zu fragen, was passiert ist. Sie will also wissen, aus welchem Grund Louis weint. Daraus kann man schließen, dass die Erzieherin davon ausgeht, dass irgendetwas passiert ist, woraufhin der Junge angefangen hat zu weinen.

(Zeile 6-7) Weinend erzählt er, dass Lena, die etwa drei Jahre alt ist, ihn mit der Schaufel auf den Kopf geschlagen hat.

Es ist festzustellen, dass Louis direkt auf die Frage der Erzieherin antwortet. Durch seine Begründung wird der Zusammenhang des Weinens mit den Schaufeln erkennbar. Der Junge wurde, seiner Aussage nach, von einem anderen Kind, nämlich Lena, mit einer solchen Metallschaufel geschlagen.

(Zeile 7) Die Erzieherin schaut sich zunächst Louis‘ Kopf an und tröstet ihn dann.

Die Erzieherin scheint Louis ernst zu nehmen. Sie vergewissert sich, ob der Junge eine sichtbare Wunde hat. Ob sie eine solche entdeckt, wird an dieser Stelle nicht beschrieben. Durch das Trösten werden die Zuneigung und Fürsorge der Erzieherin deutlich. Auffällig ist außerdem, dass sie, zumindest bis zu dieser Stelle der geschilderten Situation, keine Nachfragen stellt, warum Lena Louis geschlagen haben könnte. Des Weiteren hat sie nicht mit dem Mädchen über das Geschehen gesprochen.

(Zeile 8-9) Als der Junge sich wieder beruhigt hat, geht die Erzieherin zu Lena.

Die Erzieherin wartet und tröstet Louis bis es ihm wieder besser geht. Wie lange das dauert, wird im Protokoll nicht vermerkt. Warum sie daraufhin zu Lena geht, wird an dieser Stelle nicht deutlich. Darüber könnten nur Vermutungen aufgestellt werden. Sie könnte beispielsweise zu dem Mädchen gehen, da Louis angegeben hatte, dass sie ihn geschlagen hat. Die Erzieherin könnte nun also mit ihr reden wollen und sich nach ihrer Sichtweise erkundigen. Wo sich Lena zu diesem Zeitpunkt räumlich befindet, also wie weit sie von Louis und der Erzieherin entfernt ist, geht nicht aus dem Protokoll hervor. Auffällig ist des Weiteren, dass die Erzieherin offenbar, wie im Protokoll beschrieben, allein, also ohne Louis zu Lena geht.

(Zeile 8-9) Sie fragt das Mädchen, was zwischen Louis und ihr vorgefallen ist.

Hier wird die Intention der Erzieherin deutlich. Sie will nun also Lenas Version zu den Vorkommnissen hören. Damit gibt sie dem Mädchen eine Chance zur Erklärung.

(Zeile 11) Lena: „Louis wollte mir auf den Fuß treten.“

Lena antwortet auf die Frage der Erzieherin in nur einem Satz. Dabei geht sie nicht auf das Schlagen mit der Schaufel ein, sondern darauf, dass Louis ihr auf den Fuß treten wollte. Ob das laut Lena alles ist, was passiert ist oder ob es sich dabei vielleicht um den Grund für das Schlagen handelt, bleibt offen. Weiterhin stellt sich die Frage, wie Lena zu der Annahme kommt, dass Louis ihr auf den Fuß treten wollte. Wie beurteilt sie das?

(Zeile 12) Erzieherin: „Und du? …“

Die Erzieherin reagiert mit einer Frage auf Lenas Aussage. Dabei handelt es sich um eine Nachfrage bzw. Interessenfrage bezüglich Lenas Angabe. In ihrer Äußerung ging Lena auf Louis‘ Verhalten ein, nicht auf ihr eigenes. Gerade über dieses möchte die Erzieherin aber offensichtlich, wie aus der Nachfrage hervorgeht, etwas erfahren. Sie fragt demzufolge nicht nach, warum Louis ihr auf den Fuß treten wollte oder wie sie das gemerkt hat. Diese Nachfrage lässt demzufolge darauf schließen, dass die Erzieherin davon ausgeht, dass Lena irgendetwas getan hat. Dabei bezieht sie sich möglicherweise auf Louis‘ Aussage.

(Zeile 12) „… Was hast du dann gemacht?“

An die erste Nachfrage der Erzieherin schließt sich unmittelbar die nächste an. Diese Frage hat einen Aufforderungscharakter. Sie impliziert die Aufforderung der Erzieherin an Lena, ihr zu sagen, was passiert ist bzw. was Lena getan hat. Durch diese Nachfrage wird die eben aufgestellte Vermutung, dass die Erzieherin daran interessiert ist, etwas über Lenas Verhalten und ihre Handlungen zu erfahren, bestätigt. Sie betrachtet offenbar das Fehlverhalten des Mädchens, was auch durch das zweimalige „du“ zum Ausdruck kommt. Weiterhin scheint sie hören zu wollen, dass Lena den Jungen mit der Schaufel geschlagen hat, da sie das Mädchen mit ihren Nachfragen in diese Richtung drängt. Ihre Fragen zielen darauf ab, dass Lena etwas getan haben muss. Durch sie wird deutlich, dass die Erzieherin möglicherweise gar nicht annimmt, dass Louis gelogen haben könnte oder etwas anderes vorgefallen sein könnte.

(Zeile 13) Lena (leiser): „…“

Lenas Antwort auf die Nachfragen der Erzieherin wird von der Protokollantin mit dem Adjektiv leiser vermerkt. Hier stellt sich die Frage, warum Lena leiser spricht. Möglich wäre beispielsweise, dass sie von der Erzieherin eingeschüchtert ist, Angst hat oder sich für ihr Verhalten schämt.

(Zeile 13) „Dann hab ich ihn gehauen“

Das Mädchen bringt mit ihrer Äußerung zumindest teilweise die Bestätigung von Louis‘ Aussage. Sie gibt zu, dass sie ihn geschlagen hat. Dass sie dies mit einer Schaufel gemacht hat, sagt sie, bis zu dieser Stelle des Protokolls, nicht. Durch diese Aussage erscheinen alle gerade genannten Möglichkeiten für Lenas leiseres Sprechen weiterhin als möglich.

(Zeile 14) Erzieherin: „Womit hast du ihn gehauen?“

Es fällt auf, dass alle Fragen der Erzieherin W-Fragen sind. Des Weiteren ist auffällig, dass die Erzieherin von Louis weiß, womit Lena ihn geschlagen hat. Dennoch fragt sie das Mädchen noch einmal. Dabei ist nicht erkennbar, ob sie dies tut, da sie an Lenas Geschichte interessiert ist oder ob sie will, dass das Mädchen zugibt, dass sie den Jungen mit der Schaufel geschlagen hat. Doch offenbar sucht sie nur die Bestätigung von Louis‘ Beschreibung, was durch ihre Fragestellungen hervorgeht. Sie stellt die Fragen so, als wüsste sie sicher, dass alles so passiert ist, wie Louis es ihr gesagt hat.

(Zeile 15) Lena (leiser): „…“

Lena äußert sich hier weiterhin leise gegenüber der Erzieherin. Der Grund dafür ist weiterhin nicht klar erkennbar. Auch die Erzieherin ist bislang nicht darauf eingegangen.

(Zeile 15) „Mit meiner Schippe.“

Lena bestätigt mit diesem Satz, dass sie Louis mit der Metallschaufel geschlagen hat. Somit wird deutlich, dass die Aussagen von Louis und Lena bezüglich des Vorkommnisses übereinstimmen. Es fällt auf, dass Lena mit ihren Aussagen immer direkt auf die Fragen der Erzieherin antwortet. Ihre Antworten fallen kurz und knapp aus.

(Zeile 16) Erzieherin: „Und …“

Die Erzieherin scheint weiterhin nachhaken zu wollen, was durch das „und“ zum Ausdruck kommt. Auch ihre bisherigen Fragen gegenüber Lena wurden oft auf diese Weise eingeleitet.

(Zeile 16) „… wieso …“

Die Erzieherin fährt mit einem Fragewort fort, wodurch bestätigt wird, dass sie Lena eine weitere Frage stellen will.

(Zeile 16) „…machst du sowas?“

Durch diese ausformulierte Frage („Und wieso machst du sowas?“) geht die Erzieherin an dieser Stelle des Protokolls das erste Mal darauf ein, wie es zum Schlag gekommen ist. Sie fragt Lena nach ihren Gründen. Jedoch hat das Mädchen schon zu Beginn angegeben, dass Louis ihr auf den Fuß treten wollte, was ein Grund für ihr Verhalten gewesen sein könnte. Darauf war die Erzieherin nicht eingegangen.

(Zeile 17) Lena: „Der wollte mir auf den Fuß treten.“

Lena wiederholt, dass der Junge sie treten wollte. Dabei handelt es sich demzufolge tatsächlich um einen Grund für Lenas Verhalten. Ob es noch weitere Gründe für Lenas Verhalten gab, ist hier nicht erkennbar. Auffällig ist auch, dass sie „Der“ sagt und nicht beispielsweise den Namen des Jungen benutzt. Eine solche Äußerung wird in unserer Gesellschaft oft als abwertend angesehen. Dadurch wird hier deutlich, dass Lena zu Louis eventuell eine eher negativ geprägte Beziehung haben könnte. Des Weiteren ist zu erkennen, dass Lena offenbar nicht mehr leiser spricht. Der Grund dafür ist nicht klar ersichtlich. Möglich wäre zum Beispiel, dass sie nun weniger eingeschüchtert sein könnte, da sie einen Grund für ihre Handlung hatte.

(Zeile 18) Erzieherin (lauter werdend): „Na und? …“

Die Erzieherin reagiert mit einer rhetorischen Frage, die Vorwurfscharakter hat. Dieser wird auch durch die Beobachtung der Protokollantin „lauter werdend“ deutlich. Sie geht hier nicht auf Lenas Aussage ein und befragt beispielsweise Louis zu diesem versuchten Tritt oder fragt Lena, woran sie dies erkannt hat. Ihr Fokus liegt stattdessen weiterhin auf Lena und ihrem Verhalten.

(Zeile 18) „…Das ist wohl ein Grund, ein Kind mit der Schaufel zu schlagen? …“

Auch hierbei handelt es sich um eine rhetorische Frage. Die Erzieherin geht hier nur auf Lenas Verhalten und macht demnach nicht deutlich, dass Louis‘ Verhalten ebenfalls nicht in Ordnung war. Sie fragt Lena zwar nach dem Grund dafür, warum sie Louis mit der Schaufel geschlagen hat, geht aber nicht direkt auf ihre Aussage, also Louis‘ versuchten Tritt, den Lena anspricht, ein. Weiterhin verharmlost sie Lenas Äußerung mit dieser rhetorischen Frage. Außerdem ist auffällig, dass die Erzieherin von „ein[em] Kind“ spricht. Mit diesem Kind ist offenbar Louis gemeint. Sie benutzt jedoch nicht den Namen des Jungen. Hier stellt sich die Frage, warum die Erzieherin das tut. Denkbar wäre, dass ähnliche Situationen schon vorgefallen sind und die Erzieherin deshalb von einem Kind im Allgemeinen und nicht Louis im Besonderen spricht.

(Zeile 19) „…Ich glaube nicht, meine Liebe. …“

Die Erzieherin antwortet selbst auf ihre rhetorischen Fragen. Es wird auch deutlich, dass sie tatsächlich keine Antwort des Mädchens erwartet, da sie sich ihre Fragen sofort selbst beantwortet ohne Zeit für eine Antwort Lenas zu lassen. Auch in diesem Satz ist der Vorwurfscharakter erkennbar. Die Erzieherin beendet den Satz mit „meine Liebe“. Dies ist ein Widerspruch zur aktuellen Sicht der Erzieherin auf Lena, denn sie ist offenbar wütend auf das Mädchen, was besonders durch diese Äußerung zum Ausdruck kommt. „Meine Liebe“ ist negativ konnotiert, das heißt die negative Bedeutung dessen schwingt hier mit. Auch die lauter werdende Stimme der Erzieherin ist ein Anzeichen für ihren Ärger bzw. ihre Wut gegenüber Lena.

(Zeile 19) „…Ich wusste, …“

Die Erzieherin scheint sich hier auf etwas Vergangenes zu beziehen, was dadurch zu erkennen ist, dass sie „wusste“ sagt, also im Präteritum spricht. Zugleich kann ihre Äußerung als Vorhersage gesehen werden. Man kann also annehmen, dass es schon ähnliche Vorfälle gab, die die Erzieherin zu ihrer Annahme gebracht haben.

(Zeile 19) „… das mit dir und der Schaufel geht nicht gut…“

Worin ihre Annahme besteht, wird nun deutlich. Die Erzieherin hat offenbar vermutet, dass es Probleme geben wird, wenn Lena eine Schaufel benutzt bzw. damit spielt. Woraus sie das schließt, wird hier nicht erkennbar. Denkbar wäre, dass es bereits ähnliche Probleme gegeben hat.

(Zeile 19-20) „… Die packe ich jetzt weg.“

Lena erfährt hier die Konsequenz ihres Verhaltens. Die Schaufel wird ihr weggenommen. Auffällig ist, dass bis zu dieser Stelle keine Entschuldigung von der Erzieherin eingefordert wurde, sowohl von Lena als auch von Louis. Auch eine erneute Konfrontation der Kinder, um deren Konflikt zu lösen, fand nicht statt. Somit kam es zu keiner Konfliktlösung zwischen den Kindern. Weiterhin wurde Louis bislang nicht zu seinem Verhalten befragt oder ähnliches. Die Erzieherin nimmt die Schaufel und bringt sie in eine Garage, in der die Schaufeln und andere Dinge aufbewahrt werden.

Die angesprochene Konsequenz wird hier nun von der Erzieherin ausgeführt. Lenas Reaktion auf das Gesagte der Erzieherin sowie auf das Wegnehmen der Schaufel geht nicht aus dem Protokoll hervor. Für die Erzieherin scheint der Konflikt mit dem Wegpacken der Schaufel gelöst zu sein. Diese ist für die Kinder nicht frei zugänglich.

Dadurch wird klar, dass sich Lena ihre Schaufel auch nicht einfach wiederholen kann. Danach geht die Erzieherin zu anderen Kindern, die ihr etwas erzählen wollen. Damit wird noch einmal deutlich, dass der Konflikt für die Erzieherin gelöst ist. Sie hat mit der Situation abgeschlossen und wendet sich direkt anderen Kindern zu. Louis wurde demzufolge nicht zu seinem Verhalten befragt oder erfuhr entsprechende Konsequenzen.

Zusammenfassung

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Fokus dieses Protokolls auf der Erziehung und der Art der Konfliktbewältigung liegt. Dem Kind, hier vor allem Lena, soll sein Fehlverhalten klar gemacht werden. Es soll einsehen, dass man sich so nicht verhält. Wie die Erzieherin versucht, dies zu erreichen, ist dabei zu beobachten. Der Konflikt zwischen Louis und Lena wird durch die Wegnahme der Schaufel gelöst. Die Erzieherin scheint damit zufrieden zu sein. Es erfolgt demzufolge nur eine Bestrafung für Lena. Ein Gespräch zwischen den Kindern sowie eine Entschuldigung wird nicht verlangt. Somit kann vermutet werden, dass der Konflikt zwischen den Kindern nicht oder unzureichend gelöst wurde. Außerdem ist besonders auffällig, dass offenbar ausschließlich Lena für die Situation verantwortlich gemacht und bestraft wird. Auf ihren Grund, nämlich dass Louis sie treten wollte, geht die Erzieherin nicht ein. Auch fragt sie den Jungen nicht noch einmal, warum er das getan hat oder nicht. Die Hintergründe des Konflikts zwischen Lena und Louis werden demnach nicht von der Erzieherin untersucht. Im Gespräch zwischen Erzieherin und Lena scheint es nicht nur um den Konflikt zwischen Louis und Lena zu gehen, da dieser nicht klar gelöst wird und es kein gemeinsames Gespräch zwischen den Kindern und der Erzieherin oder ähnliches gibt. Vielmehr will die Erzieherin dem Mädchen ihr Fehlverhalten deutlich machen. Dies kommt vor allem durch ihre Fragen gegenüber Lena zum Ausdruck, aber auch beispielsweise durch die Äußerung „Ich wusste, das mit dir und der Schaufel geht nicht gut.“. Hier wird die Position der Erzieherin Lena gegenüber deutlich. Sie bezieht sich wahrscheinlich auf ihre Erfahrungen und damit auf schon früher aufgetretene Probleme aus ihrer Sicht.

Zu bemerken ist an dieser Stelle noch, dass der eigentliche Konflikt zwischen Lena und Louis bestand. Durch das Einschreiten der Erzieherin könnte man annehmen, dass sie sich in diesen Konflikt einbringt und demzufolge auch in einem Konflikt mit Lena steht, da sie diese mit ihrem Verhalten, im Gegensatz zu Louis, konfrontiert. Betrachtet werden soll hier aber nur der Konflikt zwischen den Kindern und wie die Erzieherin darauf reagiert.