Handysüchtig
Ein Betreuer sucht das Gespräch mit zwei Jungen, wobei einer der Jungen von ein paar Anderen aus dem Freizeitcamp geärgert wurde.
Protokoll
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Handysüchtig | 99A_0017.pdf
Wer?
Betreuer (B); zwei Jungen: J1, J2
Wo?
Ferienfreizeit
Situation:
Es findet ein Gespräch zwischen einem Betreuer B und zwei Jungs aus seiner Gruppe statt. Dabei geht es darum, dass J1 von ein paar anderen Jungs aus dem Camp geärgert bzw. beleidigt wird. Um nun genau herauszufinden, von wem er geärgert wird und um welche Beleidigungen es geht, wird nun ein Gespräch zwischen dem Betreuer und den Jungen J1 und J2 geführt.
B: „Zuerst möchte ich dich J2 bitten, dass du deine Sichtweise auf die Situation nur darstellst, wenn ich direkt dich frage oder wenn J1 fertig ist mit reden und du noch Ergänzungen hast, okay? Denn es geht besonders darum, in welchen Situationen sich J1 unwohl fühlt, und das weiß er ja am besten.“
J2: „Natürlich.“
B (wendet sich J1 zu): „Also, am Anfang wüsste ich erstmal gerne, um welche Art des Beleidigens es geht. Was sagen sie denn so zu dir?“
J1: „Angefangen hat alles damit, dass ich vor dem Schlafen gehen mein Handy nicht ausgemacht hatte und daraufhin einer der anderen sagte, dass jetzt alle in dem Zelt durch die Handywellen krank werden und ich handysüchtig bin. Ich wollte mein Handy aber nicht ausmachen, falls meine Eltern mir schreiben. Allerdings sagte er es nur einmal und war dann ruhig, weshalb ich das Handy nur in meine Tasche steckte. Am nächsten Morgen dann hatte er das seinen Freunden erzählt und nun fingen sie alle damit an, dass ich mein Handy die ganze Zeit ausmachen soll und dass ich mein Handy weniger benutzen soll. Und das sagen sie jetzt immer alle, sobald ich mal kurz am Handy bin.“
B: „Okay. Es geht also darum, dass die anderen Kinder es nicht mögen, dass du dein Handy so viel benutzt und es zur Nacht nicht ausschaltest, ja?“
J1: „Ja.“
B (wendet sich J2 zu): „Möchtest du dazu etwas ergänzen oder aus deiner Sicht etwas dazu sagen?“
J2: „Also, an sich nur, dass sie selbst genug am Handy sind und da sagt ja auch keiner von uns etwas dazu.“
B: „Okay gut zu wissen.“
B (an J1 gerichtet): „Da es ja an sich nur um den Bezug zum Handy geht, können wir Betreuer natürlich mit den anderen Jungs reden, aber da wir euch
die Handynutzung ja freigestellt haben, können wir da nicht groß eingreifen. Das werden wir den anderen auch sagen und dann werden wir sehen, ob wir gemeinsam zu einem Ergebnis kommen, mit dem alle im Zelt zufrieden sind, oder ob wir die Zelte durchtauschen müssen. Dafür rede ich erstmal mit dem Betreuer der anderen Gruppe und dann können wir ja alle gemeinsam darüber reden und entscheiden. Ist das erstmal okay so?“
J1: „Ja das können wir gerne so machen.“
B: „Dann wüsste ich am Ende noch gerne, um welche Jungs es genau geht.“
J1 nennt die Namen der Jungen.
B: „Okay. Vielen Dank erstmal für das Gespräch und ich sage euch dann Bescheid, wenn wir gemeinsam über alles sprechen möchten.“
Erhebung
99A_0017