„Halt deinen Mund!“


Die Kinder einer stationären Jugend- und Kinderwohngruppe sind auf dem Rückweg vom Spielplatz, während sich ein Konflikt entwickelt.


Wer?
Betreuerin (B), Kind (K1, männlich, 6 Jahre alt)

Wo?
stationären Kinder- und Jugend-Wohngruppen, auf dem Rückweg von einem Spielplatz


B: „K1 komm, es gibt gleich Mittagessen.“

K1: „Nein, ich will aber hierbleiben!“

B: „Aber wir waren doch gerade ganz lange auf einem coolen Spielplatz. Und nach dem Essen können wir doch auch wieder in den Garten.“

K1: „Neeeein! Der Spielplatz hier ist der allercoolste. Ich will hierbleiben.“

B: „Ok, dann sage ich den anderen Erziehern Bescheid, dass du den Spielplatz hier ganz doll magst. Dann können wir nächstes Mal hier bestimmt hingehen.“

K1: „Nein, du lügst! Wir gehen hier nie hin!“

B: „Deshalb sage ich ihnen ja nachher sofort Bescheid. Komm K1, wir müssen jetzt gehen. Solche Ausflüge können wir nur machen, wenn auch der Heimweg gut klappt. Und wir haben jetzt doch alle Hunger und deshalb müssen wir zurück ins Kinderhaus.“

K1: „Halt deinen Mund!“

K1 springt vom Klettergerüst und will von B wegrennen. B hält ihn fest. K1 schreit, tritt und schlägt um sich.

B: „K1, wenn das jetzt hier weiter ausartet, kannst du nachher nicht mehr im Garten spielen und musst nach dem Essen auf dein Zimmer gehen. Und das allein. Und wir können solche Ausflüge nicht mehr machen.“

Es kommen drei andere Kinder aus dem Kinderhaus zu B und K1. K1 schlägt B mit der Faust ins Gesicht. B trägt K1 vom Spielplatz runter Richtung Kinderhaus.

Autorschaft
anonym (Falleinreichung durch Zentrum für Lehrer*Innenbildung, MLU) |
Erhebungskontext
Erhebungsmethode
Notizen

20D_0034