Der rasende Tennisball


Eine Mädchenmannschaft steht auf dem Vorplatz einer Jugendherberge. Die Trainerin hat ein Teambuildingspiel vorbereitet, welches im Anschluss gespielt wird.


Wer?
Trainer (T), Alina, Paula, Cosma, Henriette, Marlene, Charlotte, Lisa

Wo?
Sportverein, Trainingslager der Jugendmannschaft des Vereins

Wann?
nach dem Abendessen

Situation:
Auf dem Gelände der Jugendherberge treffen sich die Mädchenmannschaft (sechzehn Mädchen) und ihre vier Aufsichtspersonen. Dort befinden sich ein Spielplatz, ein Hartplatz mit Basketballkörben und ein Volleyballfeld. Der Trainer T begrüßt die Mädchen an einem Tisch mit Getränken und gesunden Snacks.


T: „So Mädels wir machen jetzt ein kleines Spiel. Das Spiel nennt sich der „rasende Tennisball“. Dazu werden wir im Anschluss zwei Mannschaften wählen.“

Alina: „Hä was ist das denn?“

Paula: „Ja genau das klingt komisch.“

Cosma: „Ich habe keine Lust!“

T hält den Tennisball hoch und sagt: „Dieser Tennisball muss so schnell wie möglich durch alle Hände des Teams gehen. Wer am schnellsten eine Lösung für diese Aufgabe findet hat gewonnen. Um euch eine Lösung für diese Aufgabe zu überlegen, habt ihr eine Minute Beratungszeit. Gibt es noch Fragen?“

Henriette: „Also der Ball muss durch alle Hände gegangen sein, also jeder muss ihn angefasst haben?“

T: „Ihr bekommt vorher Zeit euch in eurem Team zu beraten. Der Ball muss durch alle Hände gehen egal wie. Ich bestimme jetzt die beiden Teamkapitäne. Das sind Charlotte und Marlene. Bitte kommt zu mir und wählt eure Teams.“

Marlene beginnt und dann wurde immer im Wechsel gewählt. Als Marlene Cosma zu sich ins Team holt, stellt sich Cosma direkt hinter sie.

Cosma: „Nimm Henriette.“

Marlene: „Henriette.“

Als nur noch zwei Mädchen übrig waren, verzieht Cosma das Gesicht und sagt: „Och nö nicht Alina. Alina will ich nicht in meinem Team.“

Auch die Anderen verzogen etwas ihre Gesichter oder drehten sich weg.

T: „So die Teams sind jetzt vollständig. Nun habt ihr Zeit euch in euren Teams zu beraten.“

Die Mädchen stehen im Kreis zusammen und überlegen in ihren Gruppen. Danach geht jeweils eine Aufsichtsperson zu einer Gruppe und gibt das Startsignal, während sie die Zeit auf ihrem Smartphone stoppen. Die Gruppe von Marlene hat sich hintereinander aufgestellt und die Mädchen geben den Ball jedem Einzelnen in die Hände. Dabei treten die Mädchen auf der Stelle und versuchen sich anzuspornen.

Gruppenmitglieder: „Schneller! Beeil dich!“

T: „Charlottes Gruppe ist etwas schneller gewesen, als die von Marlene. So das war ja schon ganz gut. Aber schafft ihr das auch noch etwas schneller?“

Die Mädchen finden sich wieder in ihren Kreisen zusammen und unterhalten sich lautstark.

Cosma: „Wie wäre es denn, wenn wir in einer Reihe stehen und einer mit dem Ball an uns vorbei geht.“

In der anderen Gruppe kam eine ähnliche Idee auf.

Cosma: „Hey das ist die Idee meines Teams. Ihr könnt uns die nicht klauen.“

Marlene verdreht die Augen und schaut genervt.

Charlotte: „Gar nicht wahr. Wir haben unsere eigene Idee.“

Cosma: „Ihr habt sie uns geklaut.“

Lisa: „Stimmt nicht!“

Marlene nimmt Cosma am Arm, wendet sie von der anderen Gruppe ab und sagt: „Wir machen das jetzt so …“

Die Gruppe hört Marlene zu.

T: „Seid ihr soweit?“

alle Mädchen: „Ja!“

T: „Los geht`s.“

Wieder stoppen zwei Aufsichtspersonen die Zeit der jeweiligen Gruppe. Die beiden Gruppen stehen in einer Reihe. Alle halten zu einer Seite ihre Hände, der Teamkapitän hält den Tennisball in beiden Händen und streift alle Hände mit dem Ball. Die Zeit wird angehalten.“

Cosma: „Hab ich es doch gesagt. Ihr habt genau das Gleiche gemacht. Das war unsere Idee.“

Lisa: „Wir sind selbst darauf gekommen.“

Alina: „Gar nicht wahr. Ihr habt uns belauscht.“

Cosma: „Jawohl.“

Das gegnerische Team schüttelt mit den Köpfen und steht mit verschränkten Armen da.

T: „Nana. Ihr seid beide auf die gleiche Lösung gekommen. Das ist doch möglich. Ihr müsst euch jetzt nicht darum streiten, wer hier im Recht ist. Wichtig ist es, dass ihr zusammen arbeitet und als Team eine Lösung findet.“

Autorschaft
Saskia Anders |
Erhebungskontext
Erhebungsmethode
Notizen

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