Buchverbot


In der Mittagsruhe erlaubt die Praktikantin einigen Kindern ein Buch anzuschauen, während die anderen Kinder schlafen. Die Erzieherin ist damit nicht einverstanden.


Anwesende:
Erzieherin (E1), Praktikantin (P1), Kind (K1, männlich)

Ort:
Kindertagesstätte

Situation:
Es ist Mittagsruhe. Die Kinder liegen auf ihren Matratzen auf dem Boden verteilt. Ein paar Kinder schlafen oder liegen still. Drei Kinder schauen sich auf ihrer Matratze still ein Buch an. Eine Praktikantin ist bei den Kindern im Raum. Die Erzieherin kommt nach 15 Minuten Abwesenheit wieder dazu. Die Erzieherin sieht die Kinder mit den Büchern.


E1: „Ähhhhhh! Was ist denn hier los? Lesen wir, wenn Schlafenszeit ist?“

E1 schaut P1 fragend an.

P1: „Ehm ja, ich hatte ihnen Bücher gegeben, weil sie nicht mehr schlafen konnten.“

E1 (nimmt den Kindern die Bücher ab): „Ne! Wenn Schlafenszeit ist wird nicht gelesen und auch sonst nix gemacht, da wird geschlafen! Ihr legt euch
jetzt unter die Decke und gebt endlich mal Ruhe. Ihr wisst genau, dass ihr nicht lesen dürft!“

Die Kinder legen sich schnell unter die Decke.

P1: „Entschuldigung, aber K1 war so unruhig und hat auch die anderen Kinder schon gestört.“

E1: „Jaaaaa, da muss er eben lernen Ruhe zu geben. Das ist ja was Gutes – wenn er ein Buch haben darf.“

Nachdem alle Kinder aufstehen durften, musste K1 noch weiter liegen bleiben.

Autorschaft
anonym (Falleinreichung durch Zentrum für Lehrer*innenbildung, MLU) |
Erhebungskontext
Erhebungsmethode
Notizen

20D_0010